Folter


 Er wachte in einem dunklen Raum auf und seine Augen schmerzten. Welcher Tag wohl war. Er wusste es nicht. Er war davon gelaufen aus dem Schulgebäude, das auch ihre Unterkunft war, aber kein Zuhause. Die Stadt gefiel ihm nicht, auch nicht nach fünf Jahren. Er hatte das Dorf gemocht, auch wenn sie dort Prügel bekamen. In der Stadt wurde man selten geschlagen und nie ohne Grund. Gründe gab es schon viele und er hatte sie fast alle geliefert. Nicht zur rechten Zeit am richtigen Platz sein. Die Schulkleidung verändert, der falsche Blick, die falschen Antworten oder keine auf Fragen. Er hatte Drogen zu sich genommen, das wusste er noch. Die gab es in der Stadt, das war wenigstens besser als im Dorf. Dort wuchs nichts, was trunken machen konnte, obwohl keine Religion dagegen gesprochen hätte. In der Stadt war es nur eine Frage des Preises, den man für die Ware zu zahlen bereit war. Er bezahlte alles, was die Dealer verlangten mit der einzigen Ware, die er anzubieten hatte. Doch darüber machte er sich jetzt keine Gedanken, sondern darüber, wo er eigentlich war. Er lag auf einer dünnen Decke, konnte den Boden darunter spüren, immerhin eine Decke. Er war schon auf Beton aufgewacht und in einem Gebüsch, das war schon einmal nicht der schlechteste neue Tag. Die Augen brannten immer stärker, deshalb schloss er sie wieder, das tat gleich gut.