Entdeckung der Gebote


  • Du wirst diese Regeln befolgen, damit Du in Reichtum lebst auf der Erde und im All

  • Du achtest die Rechte jedes anderen gleich zu Deinen Rechten

  • Du befragst Deine Priester, wenn Du unsicher bist, was Du tun sollst

  • Du gibst der friedlicheren Lösung immer den Vorrang

  • Du teilst mit Deinem Clan, was Du entbehren kannst 

Es gab immer noch viel Streit darum in und zwischen den Kulturen, was "Regeln befolgen", "Reichtum", "leben", "Erde", "All", "Rechte", "achten", "gleich", "Priester", "befragen", "unsicher", "tun", "friedlich", "Lösung", "Vorrang geben", "teilen", "Clan", "entbehren können" eigentlich bedeutet. 

Und welche Kombination davon im Einklang sind mit den fünf Regeln. Und zu welchem Ausmaß. 

Aber an den Regeln selbst zweifelte fast keiner. Durch die Regel 1 in Verbindung mit Regel 3 und 5 war das Problem der Raumfahrt auf die Priester verlegt. Diese waren daran interessiert, weil sie so bestimmen konnten, was getan werden musste. 

Alternativlos. 

Die Besiedlung des Weltalls geschah dann unter Priesterherrschaft sehr schnell. Folgend ihrer eigenen irdischen Kulturen besiedelten sie alle Planeten in Reichweite. Jeweils fünf Priester herrschten in Erinnerung an die irdischen Kulturen über einen Planeten. War die Besiedlung erst einmal gestartet, war kein weiteres Eingreifen mehr notwendig, sie lief von selbst immer weiter. Es stellte sich auch hier ein Gleichgewicht ein. Auf vielen Planeten zerfielen die Kulturen auch wieder, weil die unternehmenslustigsten Menschen weiter zogen, schon um einen Bürgerkrieg zu vermeiden mit den weniger unternehmenslustigen Menschen. Das stimmte Lucius fröhlich. Denn in solchen Welten gediehen vor allem Pflanzen, die gut aussahen und sehr wohl schmeckten. Aber die Pflanzen waren nicht das entscheidende Problem für diese Welten, sondern manche Menschen. 

Es bildeten sich wohl zwangsläufig durch zufällige Ereignisse parasitäre Subkulturen heraus, die erst Städte, dann ganze Planeten überfielen, die Priester und Soldaten ermordeten und plünderten, bis alles verbrannt und verbraucht war. Dann zogen sie weiter, zur nächsten Stadt und zum nächsten Planeten. Die Kulturen, die davon betroffen waren oder es sehr stark mitbekamen, dass es anderen so erging, igelten sich ein und investierten ihre gesamte Überproduktion für Schutzmaßnahmen gegen Eindringlinge. Dagegen schlossen sich nun auch die "Piraten" zusammen, um auch die "härtesten Nüsse zu knacken". Was ihnen am Ende auch immer gelang - sie mussten nur Waffen entwickeln oder erbeuten und Soldaten trainieren, alles andere konnten sie leichter stehlen als selbst zu produzieren. Als alle Welten in der Simulation verarmt waren und fast unbewohnbar, fielen die Piraten übereinander her und schlachteten sich gegenseitig ab, erst für Güter, dann für Nahrung, schließlich wurden sie sich gegenseitig zur Nahrung. Selbst den standfestesten Priestern graute es vor dieser Welt. Sie überlebten jedoch mit wenigen Hochkulturen, die sich tief in ihrem Planeten eingegraben hatten. Sie wurden schließlich in der dunkelsten Zeit des Weltalls allesamt vergessen und sie vergaßen sich auch gegenseitig. So überlebten nur die Kulturen, die am unauffälligsten waren, bei den es nur Trümmer an der Oberfläche gab, wenn überhaupt behaust von Primitiven, mehr Tier als Mensch. Aber auch hier gediehen gute Pflanzen. 

Alle Simulationen "endeten" so. Und das war erstaunlich. Denn das war eindeutig nicht die Welt, in der sich die Studenten befanden. Sie lebten in einer Hochkultur, die mit vier anderen in weitläufigem Kontakt stand. Sie wussten, dass sie alle voneinander abstammten. Deshalb schlossen sie aus ihrem eigenen Zustand und dem Ergebnis der Simulationen: 


  • Es kommt nicht nur auf den Inhalt der Ethik an, sondern auch darauf, wer sie verkündet
  • Gott hält eine schützende Hand über seine Schöpfung und bewegt sie so zum Guten